Neues Versorgungsangebot für Menschen mit Adipositas

Stethoskop und Apfel

Fast jeder fünfte Erwachsene in Deutschland leidet an krankhaftem Übergewicht (Adipositas). Betroffene hatten bisher nur selten Zugang zu einer leitliniengerechten Behand- lung und auch teilweise nur dann, wenn sie die Kosten selbst trugen. Der G-BA beschloss Ende 2023 Anforderungen für ein neues Disease Management Programm (DMP) für erwachsene Menschen. DMPs sind Behandlungsprogramme für ausgewählte chronische Erkrankungen und zielen darauf ab, die Versorgung durch eine strukturierte, kontinuierliche und leitliniengerechte Behandlung zu verbessern. Patientenschulungen sind ein weiterer wesentlicher Bestandteil von DMPs.

Die Anerkennung von Adipositas als chronische Erkrankung im GKV-System wurde von der Patientenvertretung sehr begrüßt. Es zeigte sich jedoch in den Beratungen, dass sich nicht alle in den aktuellen Leitlinien empfohlenen Maßnahmen in einem DMP umsetzen lassen. Wichtige Säulen der sogenannten multimodalen Therapie, etwa die Ernährungs- und Verhaltenstherapie, sind keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenversicherung für Menschen mit Adipositas und konnten  somit nicht in das DMP aufgenommen werden. Medikamente zur Abmagerung oder Appetitzügelung sind ebenfalls von der Versorgung gesetzlich ausgeschlossen. Auch hätte sich die Patientenvertretung gewünscht, dass Versicherte möglichst frühzeitig an dem DMP teilnehmen können, um Folge- und Begleiterkrankungen zu vermeiden. Nach Abschluss der Beratungen zu den Erwachsenen ist es der Patientenvertretung wichtig, dass auch für Kinder und Jugendliche mit Adipositas noch im Jahr 2024 ein Beschluss getroffen wird und die neue Versorgungsform den Betroffenen zeitnah zur Verfügung steht. Voraussetzung für eine Umsetzung ist jedoch, dass nun regional Verträge zwischen Krankenkassen und Ärztinnen und Ärzten geschlossen werden.

Michael Wirtz © Michael Wirtz
Als Patientenvertreter im G-BA bin ich die Stimme von Millionen Betroffenen. Ich sehe darin die Chance, die Belange der Patientinnen und Patienten dort zu vertreten, wo die Versorgung entschieden wird. Im Bereich der Mitbestimmung der Patienten im G-BA liegt noch ein steiniger Weg vor uns, der geebnet werden sollte.

Michael Wirtz
Deutsche Arbeitsgemeinschaft  Selbsthilfegruppen
e. V. (DAG SHG)

Michael Wirtz © Michael Wirtz
Als Patientenvertreter im G-BA bin ich die Stimme von Millionen Betroffenen. Ich sehe darin die Chance, die Belange der Patientinnen und Patienten dort zu vertreten, wo die Versorgung entschieden wird. Im Bereich der Mitbestimmung der Patienten im G-BA liegt noch ein steiniger Weg vor uns, der geebnet werden sollte.

Michael Wirtz
Deutsche Arbeitsgemeinschaft  Selbsthilfegruppen
e. V. (DAG SHG)

Sabine-Eis_n © Sabine Eis
Ein koordiniertes Versorgungsmanagement verbessert nicht nur die Behandlungs- und Versorgungsqualität chronischer Erkrankung, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen. Viele Erkrankungen, zum Beispiel die rheumatoide Arthritis, sind mit Versorgungsproblemen behaftet. Der Einsatz der Patientenvertretung hat sich gelohnt: Seit 2021 gibt es das DMP rheumatoide Arthritis.

Sabine Eis
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V. (DRL)

Ein koordiniertes Versorgungsmanagement verbessert nicht nur die Behandlungs- und Versorgungsqualität chronischer Erkrankung, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen. Viele Erkrankungen, zum Beispiel die rheumatoide Arthritis, sind mit Versorgungsproblemen behaftet. Der Einsatz der Patientenvertretung hat sich gelohnt: Seit 2021 gibt es das DMP rheumatoide Arthritis.

Sabine Eis
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V. (DRL)

Sabine-Eis_n © Sabine Eis
Broschuere 20 Jahre Patientenbeteiligung im G-BA Titelansicht

Unsere Stimme, unsere Stärke.
20 Jahre Patientenbeteiligung
im Gemeinsamen Bundesausschuss

Broschüre zum Download

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20 Jahre Patientenbeteiligung
im Gemeinsamen Bundesausschuss

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